Mattighofen
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Mattighofen ist eine Stadt mit 7398 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im oberösterreichischen Innviertel im Mattigtal.
Mattighofen liegt auf 454 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 3 km, von West nach Ost 3,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 5,2 km². 13,5 % der Fläche sind bewaldet, 50,0 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Zum Gebiet der Stadt Mattighofen gehört auch der Stadtteil Trattmannsberg.
Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen.
Mattighofen war einer der fünf frühbajuwarischen herzoglichen Höfe. 757 entstand eine königliche Pfalz. 1007 wurde der Mattiggau an das Bistum Bamberg geschenkt. Im Jahre 1517 erwarb Graf Christoph von Ortenburg durch Kauf das Schloss und die Herrschaft. Dessen Sohn Joachim führte im Jahre 1563 in seiner niederbayerischen Grafschaft die Reformation ein.
Dies bedingte auch für Mattighofen jahrzehntelang Konflikte mit den bayerischen Herzögen. 1602 versöhnten sich die Grafen mit den Herzögen wieder. Im Gegenzug mussten sie allerdings die Herrschaft für 102.000 Gulden an die Wittelsbacher veräußern. Durch den Frieden von Teschen im Jahre 1779/80 kam das gesamte Innviertel mit Mattighofen zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört der Ort seit 1816 (Vertrag von München) endgültig zu Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Mattighofen wurde 1986 von der oberösterreichischen Landesregierung zur Stadt erhoben. Im Jahr 2012 war Mattighofen gemeinsam mit Burghausen und Braunau ein Austragungsort der Oberösterreichischen Landesausstellung, welche eine der besucherstärksten in der Geschichte der Landesausstellungen war. In Mattighofen war die Landesausstellung im Schloss beheimatet, das nach der Ausstellung zum neuen Stadtamt umgestaltet wurde und als solches seit 2013 in Betrieb ist.
Die Zunahme der Bevölkerungszahl erfolgt trotz negativer Geburtenbilanz (seit 1981) wegen der starken Zuwanderung.
Stadtplatz Mattighofen im Inn-Salzach-Stil
Schloss Mattighofen: einst agilolfingischer, später karolingischer Wirtschaftshof, dann Herrschaft des Bistums Bamberg, der Grafen von Ortenburg und der bayerischen Herzöge; Mammutbaum im Garten des Schlosses
Katholische Pfarrkirche Mattighofen mit dem Kollegiatstift Mattighofen
Evangelische Pfarrkirche Mattighofen
Zinngießerhaus: Das älteste am Stadtplatz erhaltene Haus. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Zinngießerei betrieben. Heute dient es der Bürgergarde als Vereinsheim
Vogl-Villa: heute Landesmusikschule
Stadtamt
Polizeiinspektion (bis 30. Juni 2005: Gendarmeriepostenkommando)
Bezirksgericht (seit 2003 auch für den Sprengel Wildshut zuständig)
Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft Braunau am Inn (für Forstaufsicht und Jugendwohlfahrt)
vier Kindergärten (Kindergarten Ost und West, Caritas-Kindergarten, Heilpädagogischer Kindergarten – Lebenshilfe)
Volksschule
Neue Mittelschule I und II
Polytechnische Schule
Sonderpädagogische Schule
Berufsschule für Kraftfahrzeugtechnik, Berufskraftfahrer/Berufskraftfahrerin und Fahrradmechatronik
Landesmusikschule
Volkshochschule
Mit einer Haltestelle an der Mattigtalbahn hat Mattighofen eine Anbindung an das Schienennetz (Richtung Salzburg bzw. Richtung Braunau).
Die größten Arbeitgeber der Region sind die in Mattighofen beheimateten aus der KTM Motor-Fahrzeugbau entstandenen KTM AG und KTM Fahrrad.
Darüber hinaus sind folgende Unternehmen in der Stadt angesiedelt:
Robust Plastik Eder
Aptiv (früher Delphi)
DAWO Pulverbeschichtung GmbH
GBM GmbH
Holzpellets Hot's (Glechner GmbH)
KA-MA Metallbau GmbH
Bamberger GmbH
Lohberger InstallationsgmbH
Leo Demetz GmbH
MAHLE Filtersysteme Austria GmbH
RJ GmbH
Elektroland Mattighofen
KS Elektrode
In Mattighofen gab es 2010 sechzehn land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die 384 Hektar bewirtschafteten. Im Jahr 1999 wurden noch 15.966 Hektar bewirtschaftet, was einen Rückgang von 97,6 % bedeutet. Im sekundären Wirtschaftssektor beschäftigten 59 Betriebe 2.699 Personen, größtenteils bei der Herstellung von Waren. Im tertiären Wirtschaftssektor gaben 361 Betriebe 2.122 Menschen Arbeit, die meisten Beschäftigten gibt es dabei im Handel, in sozialen und öffentlichen Diensten sowie bei technisch-wirtschaftlichen Dienstleistungen.
Im Mai 2019 wurde die KTM Motohall, ein Ausstellungsraum mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern, in Mattighofen eröffnet.
Der Gemeinderat hat 31 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 19 SPÖ, 7 ÖVP, 3 FPÖ und 2 AUM.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 6 ÖVP, 6 Bewegung für Mattighofen (BfM), 4 FPÖ und 1 GRÜNE.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 SPÖ, 8 FPÖ, 7 BfM, 4 ÖVP, 1 GRÜNE und 1 LFM.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 SPÖ, 8 ÖVP, 6 FPÖ, 6 Bewegung für Mattighofen (BfM) und 2 GRÜNE.
1997–2008 Josef Öller (SPÖ)
2008–2021 Friedrich Schwarzenhofer (SPÖ)
seit 2021 Daniel Lang (ÖVP)
Joachim von Ortenburg (1530–1600), 1551 bis 1600 regierender Graf von Ortenburg
Anton Wieninger (1813–1880), Bierbrauer und liberaler Politiker, 1860 zum Bürgermeister von Mattighofen gewählt
Karl Frauscher (1852–1914), Paläontologe
Rudolph Hittmair (1859–1915), war römisch-katholischer Bischof in Linz
Rudolf Pfaffinger (1859–1905), österreichischer Politiker, Abgeordneter (Reichsrat)
Michaela Pfaffinger (1863–1898), österreichische Malerin
Josef Hafner (1875–1932), Lehrer und österreichischer Politiker (SPÖ) (Mitglied des Landtages, des Nationalrates und des Bundesrates)
Friedrich Chlubna (1946–2005) Schachkomponist
Erwin Stricker (1950–2010), italienischer Skirennläufer, in Mattighofen geboren
Susanne Riess-Passer (* 1961), Juristin, 2000–2003 Vizekanzlerin der Republik Österreich, ehemalige österreichische Politikerin (FPÖ)
Josef Hamberger (1884–1962), Politiker (ÖVP), Landtagsabgeordneter, in Mattighofen verstorben
Karl Hosaeus (1892–1964), Forstrat und Maler, 1923 Mitbegründer der Innviertler Künstlergilde, lebte in Mattighofen
Linus Kefer (1909–2001), Pädagoge und Schriftsteller
Franz Bachleitner (1926–2003), war Bürgermeister als Mattighofen 1986 zur Stadt ernannt wurde
Josef Linecker (1928–1997), Architekt, betrieb ein Architekturbüro in Mattighofen
Joseph Werndl (1929–2022), österreichischer Organist, Chorleiter, Komponist und Kapellmeister, zwischen 1951 und 1977 Organist und Chorleiter in Mattighofen
Josef Öller (1949–2008), Politiker (SPÖ), 1997–2008 Bürgermeister von Mattighofen, Landtagsabgeordneter
Hermann Gschaider (* 1956), österreichischer Bildhauer, lebt und arbeitet in Mattighofen
David Witteveen (* 1985), Fußballspieler, begann seine aktive Karriere als Fußballspieler 1991 beim ATSV Mattighofen
Alisar Ailabouni (* 1989), Fotomodell und Mannequin, wohnte in Mattighofen
Rudolf W. Schmidt: Mattighofen. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Webpräsenz der Stadtgemeinde Mattighofen
40421 – Mattighofen. Gemeindedaten der Statistik Austria
Weitere Infos über die Gemeinde Mattighofen auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich. Stadtpläne und Landkarten vom Stadtplandienst helfen Ihnen dabei, sich in Mattighofen zu orientieren. Sie können die Karten im Internet aufrufen und sich interessante Orte von Mattighofen anzeigen lassen, wie z. B. Sehenswürdigkeiten oder auch Tankstellen, Geldautomaten, Imbisse usw. Ausgedruckt können Sie den Stadtplan von Mattighofen auch offline nutzen.