Birkenau

Land:Deutschland
Bundesland:Hessen
Kreis:Kreis Bergstraße
Gemeinde:Birkenau
Postleitzahl:69488
Vorwahl:06201, 06209
Einwohner:10.841
Webseite:https://www.birkenau.de/
Wikipedia:https://de.wikipedia.org/wiki/de:Birkenau (Odenwald)

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Birkenau im Odenwald ist eine Gemeinde des südhessischen Landkreises Bergstraße. Sie hat den Beinamen „Das Dorf der Sonnenuhren“. Die Gemeinde hält, mit 201 Exemplaren, den offiziellen RID-Weltrekord für die größte Sonnenuhrendichte an einem Ort. Die Gemeinde liegt im Weschnitztal im Odenwald etwa 25 km nördlich von Heidelberg und rund 20 km nordöstlich von Mannheim. Sie befindet sich an der B 38 und wird von der Weschnitz durchflossen. Birkenau grenzt im Norden an die Gemeinde Mörlenbach, im Osten an die Gemeinde Abtsteinach, im Süden an die Gemeinde Gorxheimertal sowie im Westen an die Städte Weinheim und Hemsbach (beide Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg). Die Gemeinde Birkenau gliedert sich in die folgenden Ortsteile: Kerngemeinde Birkenau Buchklingen (Gemarkung Löhrbach) Hornbach Kallstadt (nie selbständiges Dorf, wird als Ortsteil bezeichnet, Ortsbezirk gemeinsam mit der Kerngemeinde) Löhrbach mit dem Weiler Schnorrenbach Nieder-Liebersbach Reisen mit dem Weiler Schimbach Durch die Lage nahe an der Bergstraße herrscht in Birkenau ein mildes Klima, das häufig in einer für Deutschland sehr frühen Mandelbaumblüte sichtbar wird. Historisch dokumentierte Erwähnungen des Ortes sind (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Birkenowa (773, 795), Birkenouua, cella (846), Birchenowa, villa (877), Birkenouua (897), Prechauwe (1392), Birkenau (1392), Pirckenauwe (1392) und Birkenauwe (1437). Die erste urkundliche Erwähnung von Birkenau erfolgte 795 im Dokument einer Grenzbereinigung zum Besitz des Klosters Lorsch in der „Mark Heppenheim“, einer Schenkung durch Karl den Großen an das Reichskloster Lorsch. Damit wurde dieses aufgewertet und so dem Zugriff der Diözesen Mainz und Worms entzogen. Die Mark Heppenheim umfasste den größten Teil des heutigen Landkreis es Bergstraße und große Teile des Odenwaldkreises. In der Grenzbeschreibung von 773 wird Birkenau noch nicht erwähnt. Im Zusammenhang mit dieser Schenkung entwickelten sich Grenzstreitigkeiten zwischen dem Kloster Lorsch und der Diözese Worms, die 795 zur Einberufung eines Schiedsgerichtes auf dem Kahlberg bei Weschnitz führten, einer alten Versammlungs- und Gerichtsstätte unweit der heutigen Walburgiskapelle. Als Ergebnis dieses Schiedsgerichtes wurde eine neue Grenzbeschreibung festgelegt, die nun auch die wichtigsten Orte innerhalb der Grenzen der Mark Heppenheim benannte, nämlich Furte (Fürth), Rintbach (Rimbach), Morlenbach (Mörlenbach), Birkenowa (Birkenau), Winenheim (Weinheim), Heppenheim, Besinsheim (Bensheim), Urbach (Auerbach), Lauresham (Lorsch) und Bisestat (Bürstadt). Graf Werinher schenkte 846 die Zelle Birkenau dem Kloster Lorsch. Bischof Adalbero von Augsburg, der vermutlich im Mai 895 (auf der Synode von Trebur) von König Arnolf zum Abt des an vielen Gebrechen leidenden Klosters Lauresheim (Lorsch) bestellt worden war, empfing als solcher auch Birkenau 897 zum Lehen. Als Besitz des Lorscher Klosters fiel der Ort 1232 unter die Herrschaft des Erzbistums Mainz. Die Ortsteile Hornbach und Balzenbach waren dagegen kurpfälzisch, so dass sie und Birkenau nach der Reformation unterschiedlichen Bekenntnissen angehörten. 1568 und 1613 ist Birkenau im Besitz der Freiherren Wambolt von Umstadt und der Landschad von Steinach zu finden, 1653 kam es an den Reichshofrat von Bohn, nach Aussterben von dessen Familie wurde es an die Freiherren Wambolt von Umstadt belehnt, und 1806 kam das Amt an das Großherzogtum Hessen. 1552 wurde das Rathaus erbaut, 1771 das Schloss der Herren Wambolt von Umstadt. Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Birkenau: Bis 1964 wuchs die Einwohnerzahl auf über 5.000 an. 1967 wurde die Gemeinde als Erholungsort und 1979 als Luftkurort anerkannt, hat das Prädikat Luftkurort aufgrund des geringen Fremdenverkehrs aber nicht neu beantragt. Der Ort ist jedoch noch Erholungsort. 1995 feierte Birkenau das 1200-jährige Bestehen. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Kallstadt (am 1. Juli 1970), Hornbach, Reisen (beide am 31. Dezember 1970), Löhrbach und Nieder-Liebersbach (beide am 31. Dezember 1971) auf freiwilliger Basis nach Birkenau eingegliedert. Am 1. August 1972 wurden außerdem der bis dahin zur Gemarkung Mackenheim gehörende Weiler Schnorrenbach, der als Exklave jenseits des westlichen Nachbarortes Vöckelsbach liegt, durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Bergstraße in die Gemeinde Birkenau eingegliedert. Für das Gebiet der ehemaligen Gemeinden sowie für die Kerngemeinde Birkenau mit Kallstadt wurden per Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den Gemarkungsgrenzen. Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Birkenau angehört(e): vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Freiherr Wamboldt von und zu Umstadt, Amt Birkenau (Mannlehen von Kurmainz) ab 1806: Großherzogtum Hessen, Fürstentum Starkenburg, Amt Birkenau ab 1815: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Birkenau ab 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Patrimonialgericht Birkenau (Freiherren von Wambolt) ab 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Lindenfels ab 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Heppenheim ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Lindenfels ab 1874: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Worms ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Bergstraße ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Bergstraße ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Bergstraße Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Birkenau 10.129 Einwohner. Darunter waren 735 (7,3 %) Ausländer, von denen 318 aus dem EU-Ausland, 334 aus anderen europäischen Ländern und 83 aus anderen Staaten kamen. (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 11,6 %.) Nach dem Lebensalter waren 1659 Einwohner unter 18 Jahren, 3975 waren zwischen 18 und 49, 2223 zwischen 50 und 64 und 2271 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 4402 Haushalten. Davon waren 1214 Singlehaushalte, 1313 Paare ohne Kinder und 1467 Paare mit Kindern, sowie 347 Alleinerziehende und 61 Wohngemeinschaften. In 981 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2829 Haushaltungen lebten keine Senioren. Die Gemeinde im Vergleich mit Landkreis, Regierungsbezirk Darmstadt und Hessen: Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen: Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Birkenau neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sechs weitere Beigeordnete angehören. Bürgermeister ist seit dem 21. Mai 2021 der parteiunabhängige Milan Mapplassary. Er wurde als Nachfolger von Helmut Morr, der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 14. März 2021 im ersten Wahlgang bei 64,6 Prozent Wahlbeteiligung mit 78,6 Prozent der Stimmen gewählt. Amtszeiten der Bürgermeister 2021–2027 Milan Mapplassary 2009–2021 Helmut Morr 2003–2009 Ingrid Berbner (FWG) 1992–2003 Albert Kanz (SPD) 1968–1992 Willi Flemming 1963–1967 Karl Stief 1948–1962 Adam Weber 1945–1948 Georg Hirt 1945–1945 Germann Guby (von der amerikanischen Militärkommandantur eingesetzt) 1928–1945 Adam Jakob VI 1922–1928 Peter Brehm 1911–1922 Adam Jakob VI Folgende Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gibt es im Gemeindegebiet: Ortsbezirk Kerngemeinde Birkenau mit dem Ortsteil Kallstadt (Gebiete der ehemaligen Gemeinden Birkenau und der Gemarkung Kallstadt). Der Ortsbeirat besteht aus 9 Mitgliedern. Ortsbezirk Nieder-Liebersbach (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Nieder-Liebersbach). Der Ortsbeirat besteht aus 9 Mitgliedern. Ortsbezirk Reisen (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Reisen). Der Ortsbeirat besteht aus 9 Mitgliedern. Ortsbezirk Hornbach (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Hornbach). Der Ortsbeirat besteht aus 7 Mitgliedern. Ortsbezirk Löhrbach (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Löhrbach). Der Ortsbeirat besteht aus 7 Mitgliedern. Ortsbezirk Buchklingen (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Buchklingen). Der Ortsbeirat besteht aus 5 Mitgliedern. Dem Ortsbeirat für die Kerngemeinde Birkenau mit Kallstadt gehören seit der Kommunalwahlen in Hessen 2021 zwei Mitglieder der SPD, drei Mitglieder der CDU, zwei Mitglieder der FDP und zwei Mitglieder der Grünen an. Ortsvorsteherin ist Dr. Alexandra Stadler (CDU). Die Flagge wurde der Gemeinde am 27. August 1976 genehmigt und wird wie folgt beschrieben: Flaggenbeschreibung: „In von Weiß und Rot geständertem Flaggentuch das Gemeindewappen.“ La Rochefoucauld, Département Charente, Frankreich Historisches Rathaus (1552 – das Älteste im Landkreis Bergstraße) mit Pranger und Normal-Elle Birkenauer Barockschloss und Schlosspark des Freiherrn Wambolt von Umstadt Rotkreuzmuseum Birkenau Dorf der Sonnenuhren (über 200 Sonnenuhren und ein Sonnenuhrengarten am Ende der Bahnhofstraße) Sonnenuhrenschule Birkenau Rund um Birkenau befinden sich mehrere Naturschutzgebiete und eine beachtliche Anzahl von Wanderwegen. Diese Wanderwege finden sich einerseits in den Wäldern rund um Birkenau, jedoch lohnt z. B. auch der „Höhenweg“ (Europäischer Fernwanderweg Nr. 1, Plateauweg zwischen Birkenau und Reisen) einen Besuch, da man von ihm aus einen sehr schönen Blick über Birkenau und Nieder-Liebersbach hat. In den Wäldern von Birkenau ist es keine Seltenheit, einheimische Waldtiere zu sehen wie z. B. Rehe, Vögel, Hasen etc. Es finden sich auch Fuchshöhlen. Überregional bekannt ist der TSV Birkenau durch seine Handballabteilung. Die Mannschaft spielte in der ersten Handball-Bundesliga und wurde 1974 Deutscher Meister im Feldhandball. Das Gemeindegebiet umfasst eine Gesamtfläche von 2455 Hektar, davon entfallen in ha auf: Ein beliebtes Wochenendausflugsziel sowie Raststätte für Wanderer ist Buchklingen. In Schnorrenbach befindet sich ein Wintersportgebiet mit einem Abfahrtshang (450 Meter lang) und Skilift. Im Sommer wird seit 15 Jahren jährlich das internationale FIS-Camp für Kinder und Jugendliche sowie der Deutschlandpokal im Grasski ausgetragen. Dabei starteten bisher Grasskifahrer aus Österreich, Tschechien, Italien, Deutschland und auch Japan. Es ist eine Flutlichtanlage installiert. Der Betrieb des Skilifts wurde im Januar 2020 eingestellt. Birkenau liegt im Bereich des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar und im Rhein-Main Verkehrsverbund. Der Bahnhof Birkenau liegt an der Weschnitztalbahn Weinheim–Fürth (Odenwald). Dort halten stündlich, wochentags in den Hauptverkehrszeiten halbstündlich, Regionalbahnen der DB Regio AG. Unterstützt werden die Züge durch die mehrmals täglich verkehrenden Linien 681, 684 und 688 der Busverkehr Rhein-Neckar GmbH. Weiterhin führte bis zuletzt die Bundesstraße 38 durch Birkenau. Diese wurde durch die Öffnung des Saukopftunnel im Jahre 1999 praktisch „außerorts“ gelegt. Die „alte B 38“ ist nun die L 3408. Freibad Birkenau 7 Kindergärten 2 Grundschulen (Sonnenuhrenschule, Grundschule Nieder-Liebersbach) 1 Haupt- und Realschule (Langenbergschule) Valentin Kinscherf (1793–1857), Landtagsabgeordneter Philipp Wambolt von Umstadt (1828–1887), Gutsbesitzer und Mitglied der Landstände des Großherzogtums Hessen Willi Trautmann (1924–1966), Tischtennisspieler Ernst-Peter Stephan (* 1947), Mathematiker und Hochschullehrer Olaf Hofmann (* 1956), Gewerkschafter Sascha Stein (* 1984), Dartspieler Hugo Gilmer (1822–1871), Gutsbesitzer auf dem Haselhof bei Birkenau und Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen Jannik Kohlbacher (* 1995), Handball-Nationalspieler, wuchs im Ortsteil Reisen auf. Literatur über Birkenau nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie Literatur zu Birkenau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Birkenau, Gemeinde, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Birkenau, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Informationen zu der Gemeinde Birkenau. In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH, 2016; abgerufen am 18. Februar 2018. Linkkatalog zum Thema Birkenau bei curlie.org (ehemals DMOZ) Anmerkungen Einzelnachweise Stadtpläne und Landkarten vom Stadtplandienst helfen Ihnen dabei, sich in Birkenau zu orientieren. Sie können die Karten im Internet aufrufen und sich interessante Orte von Birkenau anzeigen lassen, wie z. B. Sehenswürdigkeiten oder auch Tankstellen, Geldautomaten, Imbisse usw. Ausgedruckt können Sie den Stadtplan von Birkenau auch offline nutzen.

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Stadtplan Birkenau
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